Traditionen und Attraktionen im Süden Mexikos

Der im Süden von Mexiko gelegene Bundesstaat Oaxaca ist eine der unwiderstehlichsten Regionen des Landes. Ein attraktiver Mix an Sehenswürdigkeiten erwartet die Reisenden. Kunsthistorische Schätze und prächtige Kolonialbauten siehst du in der Hauptstadt Oaxaca de Juárez. In der gewaltige Ruinenstätte von Monte Albán erlebst du die einstige Macht der heimischen Zapoteken und Mixteken. Die Steinmosaike der uralten Kultstätte von Mitla sind einzigartig. Der dickste Baum der Welt steht in Tule. Entdecke das Naturwunder der versteinerten Wasserfälle und Wasserbecken von Hierve el Agua. Dazu anerbietet sich die langgezogene Pazifikküste von Oaxaca zum Schwimmen, Surfen und Faulenzen. Bekannte Strandorte sind Puerto Escondido und Huatulco.

Hauptstadt Oaxaca de Juárez

Der Besuch von Oaxaca de Juárez, der Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates, gehört zu den Höhepunkten einer Reise durch Mexiko. Der Beiname «Juárez» steht zu Ehren des in der Nähe geborenen, ersten mexikanischen Präsidenten indianischer Abstammung und jetzigem Nationalhelden: Benito Juárez.

Auf einer Höhe von 1550 m herrscht ganzjährig ein angenehmes, frühlingshaftes Klima. Mit seiner mittleren Größe von gegen 300’000 Bewohnern und seinem schachbrettartig angelegten Zentrum, bleibt die Stadt überschaubar und nahezu alle Sehenswürdigkeiten kannst du bestens zu Fuß erkunden.

Hauptstadt Oaxaca de Juárez
Kirche in Oaxaca de Juárez, der Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates.

Koloniales Erbe

Oaxaca vermittelt in mancher Hinsicht ein koloniales Ambiente, gleichzeitig wird die Stadt stark von der Indigena-Kultur geprägt. Der koloniale Charme ist besonders rund um den Hauptplatz, den zócalo spürbar. Der Platz wird gesäumt von eindrücklichen Arkaden, mit gemütlichen Cafés und Restaurants. Von hier kannst du auch das muntere Treiben bestens beobachten: Schuhputzer offerieren ihren Service, Indigenas versuchen den Touristen handgemachte Souvenirs zu verkaufen, Studenten machen es sich auf den schmiedeeisernen Bänken unter den riesigen Bäumen bequem und Musiker führen ihr Repertoire auf.

Jährlich gegen Ende Juli findet in Oaxaca ein großes kulturelles Festival statt: Das Guelaguetza Tanzfestival. Für diese Fiesta Mexicana präsentieren die acht Regionen des Staates ihre farbenfrohen Kleider, führen traditionelle Tänze auf und natürlich dürfen auch lokale kulinarische Köstlichkeiten nicht fehlen. Falls du also flexibel bist mit der Reiseplanung, versuche gegen Ende Sommer dort zu sein, um die Guelaguetza zu erleben.

Von Oaxaca-Stadt gelangst du problemlos zu den zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Umgebung, wie die historischen Ruinen von Monte Albán und Mitla. Langstreckenbusse verbinden die Provinzstadt mit Puerto Escondido an der Pazifikküste, Mexiko-Stadt oder weiter südlich mit Chiapas.

Indigene Mexikanerin in Oaxaca
Indigene Mexikanerin verkauft typische, farbenfrohe Kleidungsstücke.

Zeremonialzentrum Monte Albán

Monte Albán (weisser Berg) war die bedeutendste Kultstätte des Volkes der Zapoteken und später der Mixteken, es war das religiöse und politische Herzstück der ganzen Region. Für den Bau der zahlreichen Paläste, Tempel und Pyramiden wurde eine ganze Bergkuppe abgetragen, um einen ebenen Platz mit den eindrücklichen Ausmaßen von ca. 200 auf 300 m zu schaffen. Mit Ausnahme des als Observatoriums betitelten Gebäudes (obwohl es wahrscheinlich gar keines war), wurden alle Bauten von Monte Albán in einer Nord-Süd-Richtung konstruiert. Der weitläufige Zeremonialbereich wird von zahlreichen Tempeln flankiert, mit grandiosen Aussichten über die umliegenden Täler und bis in die Hauptstadt Oaxaca.

Tempel von Monte Albán
Archäologische Stätte und Tempel von Monte Albán.

Der Baumriese Árbol de Tule

Unweit von Oaxaca-Stadt befindet sich die Ortschaft Santa Maria del Tule, welche sich mit dem riesigen Árbol de Tule (Baum von Tule) rühmt, dem angeblich dicksten Baum der Welt. Er hat einen Umfang von sagenhaften 50-58 m. Die Zypresse steht im Hof der Dorfkirche und hat den unscheinbaren Ort zu einem festen Etappenort einer Reise durch den Staat Oaxaca gemacht. Auch die weiteren statistischen Angaben des mächtigen «El Gigante» genannten Baumes, sind äußerst eindrücklich: Der Baum ist etwa 42 m hoch, wiegt geschätzte 636 Tonnen und soll ca. 2000 Jahre alt sein und ist somit eines der ältesten Lebewesen der Welt.

Arbol de Tul, der grösste Baum der Welt
Der Arbol de Tule ist vermutlich der grösste Baum der Welt.

Archäologische Stätte Mitla

Der Name der Ruinenstätte von Mitla stammt wahrscheinlich vom indianischen Wort mictlán ab, also der Ort der Toten. Mitla war Kultstätte und religiöses Zentrum des Volkes der Zapoteken. Einzigartig ist die schmuckvolle Gestaltung der Architektur, wie die Fassade des Innenhofes des Palastes in der «Grupo de las Columnas», welche mit aufwendigen, geometrischen Steinmosaiken verziert ist. Etwas unheimlich ist die «Columna de la Muerte», die Säule des Todes. Wenn du sie umarmst, kannst du am Abstand zwischen den Fingern die Zahl der dir verbleibenden Lebensjahre erfahren.

Ruinen von Mitla
Indigener Tempel und koloniale Kirche in Mitla.

Versteinerter Wasserfall Hierve el Agua

Hierva el Agua (kochendes Wasser) erachten wir als eines der Top-Highlights im Bundesstaat Oaxaca. Das Naturwunder besteht aus einer Serie von versteinerten Wasserfällen, welche sich wunderbar in die Bergwelt der Sierra von Oaxaca schmiegen. Dazu ermöglichen einige der Becken mit heißem mineralhaltigem Wasser ein wunderbares Badeerlebnis.

Die Anreise nach Hierva el Agua ist nicht ganz einfach. Am besten wählst du die Ortschaft Mitla als Ausgangspunkt und nimmst von dort ein colectivo genanntes Sammeltaxi. Das ist jedoch ein Geduldsspiel, bis sich genügend Fahrgäste eingefunden haben. Alternativ nimmst du ein Taxi für die ca. 15 km.

Wasserfall Hierve el Agua in Oaxaca
Der versteinerte Wasserfall von Hierve el Agua in der wunderschönen Landschaft von Oaxaca.

Touren im Hochtal von Oaxaca

Du kannst alle erwähnten Sehenswürdigkeiten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf eigene Faust entdecken. Alternativ oder einfach weil du weniger Zeit zur Verfügung hast, kannst du dich einer geführten Tour anschließen. Diese starten in Oaxaca-Stadt und beinhalten meist den Besuch des Árbol de Tule, einer Brennerei des Aganvenschnaps Mezcal, die Ruinen von Mitla und als letztes Highlight noch hoch zu den versteinerten Wasserfällen von Hierve el Agua.

Monte Albán verdient einen ganzen Tag. Vom Stadtzentrum fahren Minibusse ab dem Hotel Rivera del Ángel (6 Blocks südwestlich vom zócalo) regelmäßig den Berg hoch zur Ausgrabungsstätte.

Strand von Puerto Escondido am Pazifik
Abendstimmung am Strand von Puerto Escondido, an der Pazifikküste im südlichen Oaxaca.

Strandort Puerto Escondido

Es ist zwar eine lange, aber durch die dramatisch kontrastierende Landschaft auch sehr attraktive Fahrt an die Pazifikküste von Oaxaca. Zuerst durch das Hochland, mit Kiefernwäldern, dann ins üppige, tropische Tiefland hinab an die Küste. Ganz so versteckt wie der Name suggeriert, ist Puerto Escondido (versteckter Hafen) zwar nicht mehr, der einstige Geheimtipp hat sich seit längerem als Bade- und Strandort etabliert.

Puerto Escondido zieht ein eher junges, surfbegeistertes Publikum an. Die Playa Zicatela rühmt sich mit seinen 4-5 m hohen Wellen als einer der besten Surf-Strände der Welt. Die hier stattfindenden Surf-Turniere und steigende Popularität scheinen dies zu bestätigen. Unweit der Ortschaft gibt es aber auch ruhigere Strände, welche sich bei Familien aus ganz Mexiko zunehmender Beliebtheit erfreuen.

Jack Schulz
Der Weltentdecker Jack fühlt sich in den heimischen Alpen auf einem Trekking oder mit dem Mountainbike genau gleich wohl wie draussen in der weiten Welt. Seine längste Reise führte in über 5 Jahren von Kanada in die USA und nach Mexiko, durch ganz Mittelamerika und die Karibik bis tief runter nach Südamerika. Das Fernweh ist jedoch nicht kuriert. Die Passion für Outdoor Adventure und das Erkunden von neuen Ländern ist dominanter als je zuvor.