Highlights in der Cidade maravilhosa

Von fast überall sieht man die gigantische, alles überragende Christus-Statue, das Wahrzeichen und Symbol schlechthin der Millionen-Metropole Rio de Janeiro. Vom rund 700 m hohen Hausberg Corcovado erschließt sich die gesamte Megastadt in einem einzigartigen Rundblick. Mit zwei Seilbahnen gelangt man auf den Pão de Açúcar, den weltbekannten Zuckerhut, das weitere Top-Highlight Rios. Auch von hier bietet sich eine spektakuläre Aussicht über die Buchten und den atlantischen Ozean. Stichwort Meer und Strand, da wäre noch die berühmte und berüchtigte Copacabana, der wohl bekannteste Strand der Welt. Hier rockt die Stadt, Rios Bewohner bezaubern mit Lebensfreude pur. Was wäre Brasilien ohne Samba und Fußball. Was wäre Rio de Janeiro ohne seinen Fußballtempel, dem Stadion Maracanã.

Cristo Redentor, die Christus-Statue auf dem Corcovado

Sehr gesittet warten alle auf die Abfahrt der kleinen Bergbahn (Webseite: Trem do Corcovado). Kein Drängen oder das sonst für Südamerika typische Chaos, alles ist bestens organisiert. Auf dem gelösten Ticket steht die gebuchte Abfahrtszeit, alle Besucher werden einen Sitzplatz haben. Es ist soweit. Die elektrifizierte Bahn ruckelt los. Wir lassen ein Gemisch von unterschiedlichen Wohnhäusern hinter uns, mal ansehnliche Anwesen der besser gestellten Bevölkerungsschicht, mal notdürftig zusammengezimmerte Hütten der weniger Privilegierten in den umliegenden Favelas.

Die Farbe Grün dominiert die Fahrt. Ein grüner Tropenwald zieht sich den Berghang hoch, flankiert die Schienen oder bildet ein Baumtunnel für den Triebwagen mit seinen zwei Waggons. Schneller als erwartet werden die fast 700 Höhenmeter auf den Berg Corcovado erklommen. Einige Treppenstufen bleiben noch zu Fuß zu meistern.

Panoramablick vom Corcovado auf den Zuckerhut
Panoramablick vom Berg Corcovado über die brasilianische Millionenstadt Rio de Janeiro – die Stadt zwischen Fels und Meer.

Mit offenen Armen empfangen

Dann der große Moment… die Christus-Statue thront vor uns. Für einige ist der Cristo Redentor das ultimative religiöse Symbol. Für andere, eine unwiderstehlich Touristenattraktion. Der Anblick ist weltbekannt und natürlich ein Highlight einer Städtereise nach Rio de Janeiro. Wir werden mit offenen Armen empfangen, im wahrsten Sinne des Wortes. Sagenhafte 28 m Spannweite haben die Arme. Das Monument ist inklusive Sockel 38 m hoch und hat ein Gewicht von 1145 Tonnen.

Eindrückliche statistische Angaben, zum Behalten oder wieder Vergessen. Was zählt ist der Moment, das hier und jetzt. Gefühlte 1000 Mal haben wir die Statue schon gesehen, auf Reisefotos, in Spielfilmen, Dokumentationen und dabei immer gewünscht, eines Tages wirklich hier stehen zu können.

Christus-Statue auf dem Corcovado von Rio de Janeiro
Christus-Statue auf dem Berg Corcovado hoch über Rio de Janeiro.

Unschlagbares Panorama

Die Aussicht von der Plattform vor dem Monument ist atemberaubend. Der Blick schweift über den Regenwald, welcher die Berghänge eingenommen hat, weiter über das immense Häusermeer, den Zuckerhut mit seiner Schwebebahn, die Sandstrände und die Unendlichkeit des Atlantischen Ozeans.

Die Strände der Copacabana und Ipanema sind ebenso zu sehen wie die Lagune Rodrigo de Freitas und unweit davon der Jardim Botanico. Dazu auf der entgegen gelegenen Seite das legendäre Fußballstadion Maracanã. Spätestens jetzt versteht man, weshalb die Einheimischen ihre Stadt die »Cidade maravilhosa«, die wunderschöne Stadt nennen.

Der Aufstieg auf den Hausberg Corcovado ist perfekt als Einstieg, es verschafft einen willkommenen Überblick über die vielen Sehenswürdigkeiten von Rio de Janeiro.

Lagoa Rodrigo Freitas und Ipanema
Die Lagune »Lagoa Rodrigo Freitas« und der Strand die Küste mit den Stränden Copacabana und Ipanema.

Pão de Açúcar, der Zuckerhut

Der Zuckerhut heißt auf portugiesisch eigentlich Zuckerbrot, Pão de Açúcar. Fakt ist, dies ist neben der Christus-Statue ein weiteres Wahrzeichen Rios und sollte keinesfalls verpasst werden. Der Granitbrocken mit seiner eigentümlichen Form ragt ca. 395 m von der Halbinsel Urca auf, umgeben vom Atlantischen Ozean und der Ausdehnung der Stadt entlang der Buchten. Eine Seilbahn führt in zwei Abschnitten auf den Berg. Weitere Infos findest du auf der offiziellen Webseite

Seilbahn auf den Zuckerhut
Die Seilbahn auf den Zuckerhut gehört zu den Top-Highlights in Rio.

Seilbahn auf den Morro da Urca

Die erste Etappe der Fahrt führt von der Praia Vermelha, einer kleinen Badebucht auf der Halbinsel Urca, hoch auf den Morro da Urca. Hier gibt es einige Souvenirshops, Restaurants und ein kleines Theater mit informativen Videos. Erste spektakuläre Ausblicke auf die Region bieten einen Vorgeschmack auf das was noch kommen wird.

Seilbahn vom Morro da Urca auf den Zuckerhut
Die Seilbahn führt in 2 Etappen von der Praia Vermelha auf den Morro da Urca und weiter auf den Zuckerhut.

360-Grad Panoramablick

Die zweite Seilbahn führt weiter zum Gipfel des Zuckerhuts. Hier präsentiert sich dem Besucher ein erstaunlicher 360-Grad Panoramablick über die am Fuß des Felsbrockens gelegene Praia Vermelha, die lang geschwungene Copacabana, die Guanabara-Bucht mit den unmittelbar angrenzenden Stadtviertel Botafogo und Flamengo und im Hintergrund die omnipräsente Christus-Figur. Eine Bar lädt zu einem Drink und zum Chillen… man kann sich gar nicht satt sehen. Auf hübsch angelegten Wanderwegen kannst du die Ostflanke des Berges erkunden, sehr lohnenswert und dazu gelangst du etwas abseits der Touristenmassen.

Bucht von Botafogo
Rundblick vom Zuckerhut über die von Booten belagerte Bucht von Botafogo.

Cinematographisches Highlight

Unvergesslich bleibt der Zuckerhut aus dem James Bond Film Moonraker. In der Seilbahn kommt es zur Auseinandersetzung mit dem Bösewicht »Beißer«. Natürlich setzt sich Roger Moore als Geheimagent Bond durch und er rutscht mit seiner Gespielin an einer über das Stahlseil geschlungenen Kette in Richtung Talstation und die beiden springen rechtzeitig ab, während die Gondel des Bösewichts in das Gebäude kracht. Hier kannst du die dramatische Szene mit dem Kampf auf der Seilbahnkabine ansehen: www.007.com/moonraker-2/


Copacabana

Gestählte Männerbodys und sexy Frauenfiguren, durchtrainierte Oberkörper und erotische Hinterteile. Die Cariocas, die Bewohner von Rio, demonstrieren unverhohlen ihre wohlgeformten Körper. Willkommen an der Copacabana, dem bekanntesten, exhibitionistischsten und erotischsten Strand der Welt!

Avenida Atlântica entlang der Copacabana nach Ipanema
Avenida Atlântica entlang der Copacabana nach Ipanema.

Wohnen und Urlaub machen

Die Avenida Atlântica ist die Prachtstraße, die den mehrspurigen Verkehr entlang dem halbrunden Strand der Copacabana führt. Auf dem abgegrenzten Radstreifen sind Radfahrer, wie auch viele Jogger und Rollerskater unterwegs. Die Flanierzone für die Fußgänger wird durch wellenlinienförmig geschwungene Mosaike geschmückt. In regelmäßigen Abständen bieten Restaurants und Bars alles was das Herz begehrt.

Der breite Sandstrand fällt vorne leicht ab und verkoppelt sich mit dem atlantischen Ozean. Auf der inneren Seite der Allee erheben sich Dutzende Mittelklasse- und Luxushotels und bestätigen Rios Status als Brasiliens touristischer Hotspot. Eingezwängt zwischen dem Strand und den steilen Hügeln zieht sich über vier Blocks ein ganz normales Geschäfts- und Wohnviertel. Im Hintergrund ziehen sich die Armenviertel Favela den Hang hoch. Überraschend viele Menschen leben hier. 300’000 sollen es sein und machen die Copacabana zu einer der am dichtesten bevölkerten Flächen der Welt.

Favela in Rio de Janeiro
Ein Armenviertel oder Favela in Rio de Janeiro.

Outdoor Sport

Der Strandabschnitt gleicht mitunter einem einzigen Sportplatz. Nie weit weg ist das nächste Outdoor Gym. Die Cariocas versuchen durch sportliches Engagement zu beeindrucken. Öffentliches Bodybuilding ist eine Option oder man schließt sich einer Fitnessgruppe an. Fußball und Volleyball sind ungemein beliebt, dazu die Kombination der beiden Sportarten. Strandtennis wird gespielt und Sandjogging praktiziert.

Strand der Copacabana
Frühmorgens ist am Strand der Copacabana noch wenig los.

Faulenzen, baden und genießen

Der magische Name weckt Erwartungen und die Copacabana kann sie alle erfüllen. Der Strand ist überfüllt mit Sonnenanbetern. Andere arbeiten, bieten Sonnenschirme und Liegen an und stellen die kulinarische wie auch flüssige Versorgung sicher. Bier und Caipirinhas sind hoch im Kurs. Musik ertönt an allen Ecken, es wird getanzt und geflirtet. Mitmachen ist alles. People watching und die Weite des Ozeans mit seinem meditativen Wellengang genießen ist die entspannte Alternative.

Weit weniger bekannt, jedoch nicht minder interessant ist das bolivianische Copacabana, der Ausgangspunkt für die Erkundung des Titicacasees.


Stadion Maracanã

Ein Tempel eines Fußballstadions. Das berühmte Estádio do Maracanã ist das größte Fußballstadion in Brasilien und die Heimat der lokalen Clubs Flamengo und Fluminense. Auch die brasilianische Nationalmannschaft (Seleção Brasileira) trägt hier ihre Länderspiele aus. Dank der Fußballbegeisterung und dem heißblütigen südamerikanischen Temperament verwandelt sich das Maracanã jeweils in einen Hexenkessel. Für die Weltmeisterschaft 1950 betrug die Kapazität rund 200’000 Plätze. Nach mehreren Umbauten bietet die Arena Platz für rund 79’000 Zuschauer.

Rios Fußballstadion Maracanã
Im Fußballstadion Maracanã trägt Brasiliens Nationalmannschaft ihre Heimspiele aus.

Paul Wild
Paul behauptet von sich immer in die grossen Fussstapfen des Reiseautors Paul Theroux zu treten. Davon ist er noch weit, weit entfernt. Doch das Fernweh ist trotzdem vorhanden und die Lust am Schreiben auch. Die Welt ist sein zu Hause. Mehrere Langzeitreisen stehen in seinem Lebenslauf, auf allen Kontinenten. Von der letzten Weltreise wird Paul immer wieder über das eine oder andere Highlight berichten.