Attraktive Reiseziele im Norden Kolumbiens
Die Karibikstadt Santa Marta gilt die ältesten Siedlungen in Südamerika. Sie liegt in einer malerischen Bucht an der Karibikküste, ganz im Norden Kolumbiens. Die meisten Reisenden kommen nicht unbedingt wegen der urbanen Attraktionen oder der Strände nach Santa Marta, vielmehr gilt die Stadt als idealer Ausgangspunkt für andere Reiseziele wie die Bucht von Taganga, das Bergdorf Minca, der Tayrona Nationalpark und die verlorene Stadt Ciudad Perdida. Trotzdem solltest du Santa Marta eine Chance geben, die Küstenstadt bietet durchaus Argumente, um hier zwei, drei Tage zu verweilen.
Geschichtlicher Hintergrund
Vor der Ankunft der Spanier war die Region um Santa Marta die Heimat der Tairona-Kultur, einer hochentwickelten indigenen Zivilisation. Die Tairona errichteten komplexe Städte wie die Ciudad Perdida, die später von der Natur überwuchert wurde. Sie waren bekannt für ihre beeindruckende Goldschmiedekunst und ihr Wissen über Landwirtschaft und Architektur.
Im 16. Jahrhundert tauchten die Spanier in der neuen Welt auf. Die ersten Siedlungen entstanden in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik und in Puerto Rico. 1525 gründete der spanische Konquistador Rodrigo de Bastidas die Hafenstadt Santa Marta, die sich zu einem wichtigen Zentrum für den Handel mit Gold und landwirtschaftlichen Produkten entwickelte.
Während des 19. Jahrhunderts spielte Santa Marta eine bedeutende Rolle im Kampf um die Unabhängigkeit Kolumbiens. Simón Bolívar, der berühmte Befreier Südamerikas, verbrachte seine letzten Tage in der Quinta de San Pedro Alejandrino und starb dort 1830. Diese historische Stätte ist heute ein Symbol für die Unabhängigkeitsbewegung.
Mehr als fünfhundert Jahre später ist Santa Marta immer noch ein wichtiger Hafen in Kolumbien und heute beliebter denn je, da Touristen die Stadt als Ausgangspunkt für ihre Ausflüge in die attraktive Umgebung und zu weiteren Reisezielen im Norden Kolumbiens nutzen.

Rundgang durch Santa Marta
Kathedrale und der Parque de los Novios
Wie in so vielen südamerikanischen Städten, ist auch in der Küstenstadt Santa Marta die Kathedrale das Wahrzeichen und eines der bekanntesten Bauwerke, ein beeindruckendes Beispiel der kolonialen Baukunst.
In unmittelbarer Nähe liegt der Parque de los Novios (Park der Verliebten), der diesen Namen dank der romantischen Stimmung und der Beliebtheit bei Paaren erlangt hat. Eine stimmungsvolle Beleuchtung und die Sitzbänke im Freien erwecken den Park besonders abends zum Leben. Rund um den Park gibt es eine Vielzahl von Restaurants, die kolumbianische und internationale Küche anbieten, sowie einladende Bars, um sich einen Drink zu genehmigen.

Plaza Bolivar und das Goldmuseum
Ein weiterer einladender Park ist die Plaza de Bolivar, benannt nach demsüdamerikanischen Freiheitskämpfer Simon Bolivar, der hier mit einer Bronzestatue präsent ist. Der Platz ist von historischen Gebäuden umgeben, darunter die Casa de la Aduana, die heute das Museo del Oro Tairona beherbergt. Das Museum beherbergt eine Sammlung von Artefakten der Tairona-Kultur sowie Exponate zur Kolonialgeschichte der Region. Obwohl das Goldmuseum nicht so groß ist wie dasjenige in der Hauptstadt Bogota, ist es trotzdem jedenfalls sehenswert.

Promenade »Camellón Rodrigo de Bastidas«
Zu Ehren des Stadtgründers der Karibikstadt Santa Marta trägt die Strandpromenade entlang der Bucht seinen Namen. Die Promenade wurde in den letzten Jahren modernisiert und bietet breite Gehwege, Sitzbänke, Grünflächen und Kunstwerke. Hier kannst du wunderbar spazieren und flanieren, insbesondere abends zum Sonnenuntergang herrscht eine eindrückliche Stimmung.
Der Strand ist jedoch wenig einladend und für uns eher enttäuschend. Wegen der vielen Besuchern ist er nicht immer gleich sauber und der nahe gelegene Yacht- und Containerhafen verschmutzen das Wasser. Es wimmelt zudem von Verkäufern, die einem alles Mögliche andrehen wollen. Zum Baden solltest du also besser die Strände außerhalb von Santa Marta ins Auge fassen, siehe unsere Tipps weiter unten.

Südamerikanischer Freiheitskämpfer Simon Bolivar
Nun besuchen wir noch den östlichen Stadtteil von Santa Marta, zuerst die Quinta de San Pedro Alejandrino. Das Anwesen wurde ursprünglich als Zuckerrohrplantage gegründet, wo auch Rum produziert wurde. Bekanntheit erlangte die Quinta als Sterbensort von Simon Bolivar, dem Befreier vieler südamerikanischer Länder.
1830 zog sich Bolivar nach seiner politischen Karriere krank und geschwächt aus dem öffentlichen Leben zurück. Er reiste nach Santa Marta, um über das Meer nach Europa zu gelangen. Allerdings verschlechterte sich sein Gesundheitszustand und er verbrachte seine letzten Tage auf der Quinta de San Pedro Alejandrino. Sein Tod markierte das Ende einer Ära, die Südamerika grundlegend veränderte.
Heute ist die Quinta ein Museum und kulturelles Zentrum, das das Leben Bolivars ehrt und die Geschichte der Region bewahrt. Das koloniale Herrenhaus ist originalgetreu erhalten worden. Ein weitläufiger Park mit tropischen Pflanzen, jahrhundertealten Bäumen und einer friedlichen Atmosphäre lädt zu einem Spaziergang ein.
Kolumbianischer Fußballheld Carlos »El Pibe« Valderrama
Kolumbien ist ohne Zweifel ein fußballverrücktes Land. Einer der ganz großen Fußballstars ist Carlos »El Pibe« Valderrama, der von vielen als der besten kolumbianische Spieler aller Zeiten angesehen wird. Auch wenn du dich nur marginal für Fußball interessierst, hast du Valderrama bestimmt schon mal irgendwo gesehen, unverkennbar mit seinen auffälligen blonden Kraushaaren. Er wurde mehrmals als Südamerikas Fußballer des Jahres ausgezeichnet und nahm an drei FIFA-Weltmeisterschaften (1990, 1994, 1998) teil.
Das Monumento a El Pibe Valderrama ist eine ikonische Statue zu Ehren des kolumbianischen Fußballstars und symbolisiert den Stolz seiner Geburtsstadt Santa Marta für ihren weltbekanntes Sporthelden. Das lebensgroße Kunstwerk zeigt Valderrama in typischer Fußballkleidung, mit einem Ball zu seinen Füßen. Besonders auffällig ist die Nachbildung seiner blonden Lockenpracht, die zu seinem Markenzeichen geworden sind.
Die Statue befindet sich beim Estadio Eduardo Santos, einem historischen Fußballstadion im Osten von Santa Marta. Das Monument wurde zu einer Pilgerstätte für kolumbianische (und internationale) Fußballfans und ergibt ein beliebtes Fotosujet.
Strände in Santa Marta
Wie bereits erwähnt, ist der Stadtstrand zwar schön für einen Spaziergang entlang der Küstenpromenade, jedoch nur bedingt zum Baden geeignet. Also trotz des Titels als Karibikstadt, werden die eigenen Strände dem Hype nicht gerecht. Dafür gibt es in nächster Nähe in El Rodadero und bei Taganga durchaus einige wunderbare Karibikstrände.
Playa El Rodadero
Der Stadtteil El Rodadero befindet sich einige Kilometer südlich vom Stadtzentrum. Playa Rodadero ist der beliebteste Strand bei Santa Marta und bekannt für seinen weichen, goldenen Sand und das ruhige, warme Wasser. Entlang der belebten Uferpromenade gibt es zahlreiche Restaurants, Bars und Geschäfte, die eine lebendige Atmosphäre schaffen. Der Strand ist ideal für Familien und Wassersportler, da man hier Jetskis mieten, Bananenboot fahren oder Bootstouren zu nahegelegenen Stränden unternehmen kann.
Die Gegend von El Rodadero ist touristisch geprägt, der Strand wird von einer Reihe von hohen Hotels und Apartmentgebäuden gesäumt. Die Hotels der gehobenen Klasse bieten einen wunderbaren Strandurlaub.
- Gehobene Klasse | Hotel Irotama Lago Resort*
Komplettes Strandhotel mit einer sehr guten Bewertung. - Luxus | Zuana Beach Resort*
Luxuriöse Wohlfühloase für den perfekten Strandurlaub.

Playa Blanca
Playa Blanca liegt zwischen dem Stadtzentrum von Santa Marta und El Rodadero. Der Strand ist nur per Boot oder über einen kurzen Wanderweg erreichbar. Du solltest nur an Wochentagen hierherkommen, am Wochenende und in der Urlaubszeit der Kolumbianer ist der Strand hoffnungslos überfüllt. Die vielen Verkäufer kannst du charmant abwimmeln oder dich darüber nerven, ganz wie du willst. Ein spezielles Abenteuer und Adrenalinkick ist die Seilrutsche hoch über der Playa Blanca, mit einer einmaligen Perspektive des Strandes, der Karibikküste und der umliegenden Landschaft.
Playa Bello Horizonte
Playa Bello Horizonte ist ein ruhiger und weniger frequentierter Strand weiter im Süden von Santa Marta und El Rodadero, ideal wenn du ein entspanntes Strandgefühl suchst. Der Strand zeichnet sich durch seinen feinen, goldenen Sand und das klare, ruhige Wasser aus. Die Gegend ist von Hotels und Resorts gesäumt, die eine ruhigere Atmosphäre bieten, im Vergleich zu den belebteren Stränden wie El Rodadero. Obwohl der Strand nicht so viele touristische Aktivitäten bietet, ist er ein beliebter Ort für Entspannung.
Wir waren kürzlich sogar noch weiter im Süden in einem Strandhotel unweit des Flughafens. Das empfehlenswerte GHL Relax Hotel Costa Azul* liegt direkt am Meer, bietet einen riesigen Pool und einladende Zimmer mit dem Komfort von 4-Sternen.
Nur wenige Kilometer nördlich von Santa Marta befindet sich die Bucht von Taganga, mit der tollen Playa Grande.

Bucht von Taganga
Fischerdorf und Ausflugsziel
Taganga ist ein kleines Fischerdorf an der kolumbianischen Karibikküste, nur 5 km von Santa Marta entfernt. Der Ort liegt hübsch eingebettet zwischen einem Hügelzug und dem Karibischen Meer. Kleine lokale Busse (Colectivos) fahren regelmäßig von der Innenstadt oder dem Markt von Santa Marta nach Taganga. Die Reisezeit dauert gerade mal 15 Minuten.
Es herrscht eine entspannte Atmosphäre, karibisch cool gehts zu und her, zumindest unter der Woche. An Wochenenden strömen die Bewohner von Santa Marta hierher und Taganga bekommt ein ganz anderes Gesicht. Jedenfalls ist Taganga ein beliebter Ort für Taucher, da es Zugang zu Korallenriffen und einer reichen Meeresfauna bietet. Es gibt mehrere Tauchschulen, die Kurse und Ausflüge anbieten.
Kleine Restaurants und Cafés servieren frische Meeresfrüchte, lokale kolumbianische Küche und internationale Gerichte. In den Bars erwarten dich kühle Cervezas und einfeuernde Rum-Cocktails.
Den Strand von Taganga finden wir jedoch völlig überbewertet. Der Strand der Bucht wird hauptsächlich von Fischerbooten eingenommen, daneben noch schwimmen und baden zu gehen ist nur beschränkt spaßig und oftmals überlaufen mit kolumbianischen Familien. Die Fischerei verursacht leider auch eine gewisse Verschmutzung, da liegen schon mal weggeworfene Seile rum oder ein Bootswrack ist am Verrotten. Aber gleich folgt Abhilfe und der ultimative Reisetipp für dich.

Besuche die Bucht der Playa Grande
Unternimm eine kleine Wanderung der Küste entlang zur nächsten Bucht und der Playa Grande. Hier erwartet dich eine idyllische Kulisse mit goldgelbem Sand und türkisblauem Wasser, also schon viel eher, was du dir von einem karibischen Strand erwartet hast. Entspanne in der Sonne, geh schnorcheln oder miete ein Kajak. Kleine Restaurants sorgen sich um dein Wohl und tun was gegen den Durst. Falls du keine Lust für den Spaziergang hast, kannst du auch ein Boot anheuern.
Hostels und Hotels in Taganga
Wir haben nie in Taganga übernachtet, haben jeweils eine Unterkunft in Santa Marta bezogen. Doch findest du hier durchaus attraktive Hotels der mittleren Preisklasse und einladende Backpacker-Hostels.
- Budget | Hostel La Casa de Felipe*
Mitten in einem paradiesischen Garten, liebevoll gestaltetes Hostel mit attraktiven Preisen. - Mittelklasse | Hotel Bahia Taganga*
Fantastischer Blick vom Balkon auf die Bucht von Taganga, großzügiger Poolbereicht.

Santa Marta Reiseinformationen und Reisetipps
Anreise und Weiterreise
Flug und Flughafen
Die Anreise mit dem Flugzeug nach Santa Marta erfolgt über den Aeropuerto Internacional Simón Bolivar (IATA-Code: SMR), der etwa 16 km südlich des Stadtzentrums liegt. Es gibt regelmäßige Inlandsflüge aus Bogotá, Medellin und Cali. Nach der Landung stehen Taxis, private Transfers und Busse zur Verfügung, um ins Stadtzentrum oder zu beliebten Zielen wie Taganga, Minca oder dem Tayrona-Nationalpark zu gelangen. Die Flugzeit von Bogotá nach Santa Marta beträgt etwa 1,5 Stunden, von Medellin rund 1 Stunde. Da der Flughafen klein ist, sind die Wege kurz und die Abfertigung meist unkompliziert.
Reisebus und Busbahnhof
Die Anreise mit dem Bus nach Santa Marta erfolgt über den Terminal de Transporte de Santa Marta, der etwas außerhalb des Stadtzentrums liegt. Von den im Norden Kolumbiens gelegenen großen Metropolen wie Cartagena (Fahrzeit 4-5 h) und Barranquilla (2 h) gibt es tägliche Verbindungen mit verschiedenen Busgesellschaften wie Expreso Brasilia, Copetran oder Unitransco. Vom Terminal in Santa Marta kannst du mit Taxis oder Collectivos problemlos weiter ins Zentrum oder zu nahegelegenen Orten wie Taganga oder Minca fahren.
Hotel und Unterkunft
Wir haben dir drei Vorschläge für auserwählte Hotels in den verschiedenen Preisklassen herausgesucht, um dir die Entscheidung zu erleichtern, wo du in Santa Marta übernachten möchtest.
- Budget | Cacao Hostel*
Angenehmes Backpacker-Hostel mit positiver Ausstrahlung, freundlichem Personal und einfachen, aber sauberen Zimmern. Das Cacao Hostel liegt nur ein paar Schritte außerhalb der Altstadt und verfügt über einen Swimmingpool, was besonders praktisch ist, da die Tage in Santa Marta sehr heiß sein können. In der Herberge kannst du auch Tagesausflüge organisieren. - Mittelklasse | Hotel Catedral Plaza*
Dieses Hotel im historischen Zentrum verfügt über einen Pool auf dem Dach, geräumige Zimmer, bequeme Betten und hilfsbereites Personal. Eine gute Wahl im mittleren Preissegment. - Luxus | Hotel Boutique Don Pepe*
Das im Centro Historico von Santa Marta gelegene Hotel Boutique Don Pepe ist ein echtes Juwel. Das Hotel hat eine hervorragende Lage, nur einen Straßenzug von der Küstenpromenade. Das Personal ist sehr aufmerksam und du wirst dich hier wie zu Hause fühlen.

Touren und Ausflüge
Rund um Santa Marta findest du einige der bekanntesten Highlights in Kolumbien, wie den Tayrona Nationalpark oder Minca und die Sierra Nevada de Santa Marta. Du kannst diese Attraktionen auf eigene Faust erkunden oder bei einem lokalen Veranstalter unkompliziert eine Tour buchen*
Tayrona Nationalpark
Einer der bekanntesten Nationalparks Kolumbiens befindet sich nur einen Katzensprung von Santa Marta entfernt. Der Tayrona Nationalpark an der Karibikküste Kolumbiens ist ein Paradies aus unberührten Stränden und tropischem Regenwald mit seiner reichhaltigen Flora und Fauna. Der Park verbindet atemberaubende Natur mit Ruhe und Abenteuer und ist eines der bekanntesten Reiseziele des Landes.
Minca und die Sierra Nevada de Santa Marta
Die Sierra Nevada de Santa Marta ist das höchste Küstengebirge der Welt und beherbergt eine atemberaubende Vielfalt an Ökosystemen, von tropischen Stränden bis zu nebelverhangenen Gipfeln. Inmitten dieser üppigen Landschaft liegt Minca, ein kleines Bergdorf, das für seine Kaffeeplantagen, Wasserfälle und friedliche Atmosphäre bekannt ist.
Ciudad Perdida (Die Verlorene Stadt)
Die Ciudad Perdida ist eine antike Stadt tief im Dschungel der Sierra Nevada de Santa Marta. Sie wurde um das 9. Jahrhundert erbaut, Jahrhunderte vor Machu Picchu, und erst in den 1970er Jahren wiederentdeckt. Heute gilt sie als eine der bedeutendsten archäologischen Stätten Südamerikas und kann nur durch eine mehrtägige Wanderung erreicht werden.
Reiseziele im Norden Kolumbiens
- Tayrona Nationalpark an der Karibikküste
- Bezaubernde Karibikstadt Cartagena
- Minca und die Sierra Nevada de Santa Marta
- Versteckte Kolonialstadt Mompox
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