Highlights der geschichtsträchtigen Märchenstadt

Samarkand gilt als eine der ältesten Siedlungen der Welt. Die mythische Stadt an der Seidenstrasse ist einer der Höhepunkte Usbekistans und einer der Orte, die du während deiner Reise durch Zentralasien unbedingt besuchen solltest. Die zweitgrößte Metropole des Landes ist vollgepackt mit auffallend schöner Architektur und so viel Geschichte. Dazu kommen die köstliche Küche und die authentische Gastfreundschaft Zentralasiens. Wenn du Samarkand einmal gesehen hast, wirst du immer von seiner Magie verzaubert bleiben.

Samarkand (auch Samarqand geschrieben) liegt auf einer Hochebene auf rund 700 m Höhe. Mit seinen gegen 520‘000 Einwohnern ist es die zweitgrößte Metropole Usbekistans, nach der Hauptstadt Taschkent. Doch obwohl es heute eine moderne Großstadt ist, wirst du eine Zeitreise zurück in die Epoche der Seidenstraße erleben.

Als eine der ältesten Städte Zentralasiens wurde Samarkand im Laufe der Geschichte von unzähligen Kulturen und Religionen beeinflusst. Dieser außergewöhnliche Mix macht Samarkand zu einem bedeutenden UNESCO-Weltkulturerbe. Besucher staunen über die lebendige Geschichte, die atemberaubende islamische Architektur und die archäologischen Schätze.

Wir zeigen dir die Highlights und Sehenswürdigkeiten, können dir ein passendes Hotel empfehlen, schlagen dir lohnenswerte Touren vor und geben Tipps zur Anreise nach Samarkand.

Samarkand Tourismus in Usbekistan
Samarkand zieht auch lokalen Tourismus in Usbekistan an.

Eine der ältesten Städte der Welt

Die Siedlungsgeschichte auf dem Gebiet des heutigen Samarkand reicht über 2500 Jahre zurück. Somit ist Samarkand eine der ältesten Städte der Welt. Auf dem Hochplateau am östlichen Stadtrand ließen die Herrscher eine für die damalige Zeit spektakuläre Festung erbauen. Es gab vier Befestigungswälle zum Schutz gegen die häufigen Überfälle der Nomaden.

Später nannte man den Ort »Marakanda«, welcher von Alexander dem Großen im Jahr 329 erobert wurde. Der neu entstandene Handelskorridor wurde als Seidenstraße bekannt und die Stadt profitierte von der zentralen Lage und wurde zum aufblühende globalen Warenumschlagsplatz.

Zu Beginn des 8. Jahrhunderts zogen die Araber in die Region und erbauten die ersten Moscheen. Der Islam wurde zur vorherrschenden Glaubensrichtung. Persisch und türkisch beeinflusste Völker gelangten an die Macht.

Im frühen 13. Jahrhundert kamen die Mongolen. Sie brachten zwar keinen neuen Glauben, aber Chaos und Zerstörung. Die Einwohnerzahl schrumpfte beträchtlich.

Die Stadt bekam den neuen Namen »Samarkand«. Im 14. Jahrhundert gelangte Tamerlan an die Macht und baute sie zu seiner Hauptstadt aus. Er holte viele Handwerker und Künstler in sein Reich. In seinen letzten Lebensjahren entstanden die Bibi-Chanum-Moschee, der erste Teil der Nekropole Shohizinda und das Mausoleum. Die erste Medrese am Registan-Platz und das Observatorium wurden erst im 15. Jahrhundert verwirklicht.

Sehenswürdigkeit Moschee in Samarkand
Bibi-Chanum-Moschee ist eine der Sehenswürdigkeiten in der mythischen Stadt Samarkand.

Highlights und Sehenswürdigkeiten

Die fünf berühmtesten Sehenswürdigkeiten stammen aus der Zeit zwischen dem. 8. Und dem 17. Jahrhundert.

  • Einzigartiger Registan-Platz ist das Wahrzeichen von Samarkand
  • Atemberaubende islamische Architektur der Koranschulen
  • Gewaltige Bibi-Chanum-Moschee
  • Eindrucksvolles Mausoleum des Herrschers Tamerlan
  • Exotisches Markttreiben auf dem Siab-Basar

Samarkand ist eine große, aber fußgängerfreundliche Stadt. Alle Hauptattraktionen – mit Ausnahme des Ulugh-Beg-Observatoriums ⁠ – liegen im Stadtzentrum oder sind nur wenige Gehminuten voneinander entfernt (etwa 15 bis 30 Minuten zu Fuß).

Registan – schönster Platz der Welt

Der Registan-Platz ist die wohl bekannteste und meistfotografierte Sehenswürdigkeit in Samarkand und in ganz Usbekistan. Einige Reisende betiteln den Registan sogar als prächtigsten Platz der Welt. Der perfekte Ort also, um deine Stadtbesichtigung zu starten.

Registan ist der Hauptplatz von Samarkand. Hier fanden früher politische Versammlungen, prächtigen Paraden, öffentliche Verkündigungen von Gesetzen und sogar Hinrichtungen statt. Zudem diente er als zentraler Marktplatz. Karawanen auf der Seidenstraße kamen und gingen, es wurden Waren getauscht und Informationen ausgetauscht.

Noch heute nutzen die Bewohner von Samarkand den Registan-Platz häufig für Veranstaltungen. Höhepunkt ist das alle zwei Jahre stattfindende internationale Musikfestival «Sharq Taronalari» (Melodie des Orients). Es gehört zu den größten Veranstaltungen in Zentralasien.

Highlights und Sehenswürdigkeiten in Samarkand
Highlights und Sehenswürdigkeiten auf dem Registan-Platz in Samarkand.

Ensemble islamischer Baukunst

Medrese (auch Madrasa) ist die Bezeichnung für eine höhere Schule, in der hauptsächlich islamische Wissenschaften unterrichtet wurden. Das Ensemble der drei Koranschulen am Registan-Platz gilt als ein einzigartiges Beispiel der städtebaulichen Kunst und der architektonischen Gestaltung. Das antike Herz Samarkands wird durch diese bedeutenden Zeugnisse islamischer Bauart geprägt.

  • Westseite: Ulug’bek Medrese (auch Ulugh Beg)
  • Ostseite: Sherdor Medrese (auch Sher-Dor)
  • Nordseite: Tillakori Medrese (auch Tilya Kori oder Tila-Kori)

Mit dem Sonnenuntergang werden die drei Medresen magisch beleuchtet, solltest du nicht verpassen. Das Dreigestirn der reich verzierten Koranschulen mit Kuppeln und Minaretten erscheint im wahrsten Sinn des Wortes in einem ganz anderen, mythischen Licht. Samarkand wird auch dich mit seiner Magie verzaubern.

Mythischer Registan-Platz in Zentralasien bei Nacht
Registan-Platz in Zentralasien mit mythischer Beleuchtung bei Nacht.

Tillakori Medrese und Moschee  

Wenn du den Registan-Platz betrittst, thront die Tillakori Medrese direkt vor dir, es ist die jüngste der drei Koranschulen. Gold ist der dominierende Farbton. Übersetzt heißt das Bauwerk nicht umsonst «Goldgeschmückte».  Wenn du hineingehst, kommst du in einen wunderschönen Innenhof, der mit Bäumen und Bänken bestückt ist. Hier befindet sich der Eingang zur Tillakori Moschee.

Die Medrese diente nicht nur der Ausbildung der Studenten, sondern war lange Zeit eine der bedeutendsten Moscheen. Das islamische Gebetshaus ist das Highlight, es wird dir vom ersten Moment an den Atem rauben.  Die Wände der Moschee sind mit aufwendigen goldigen Details verziert. Die aus unglaublich aufwendigen Goldmosaiken gefertigte Decke ist schlicht spektakulär und birgt eine großartige Illusion: Sie sieht aus wie eine Kuppel, ist aber in Wirklichkeit völlig flach.

Tillakori Moschee am Registan-Platz in Samarkand
Tillakori Moschee am Registan-Platz.

Sherdor Medrese

Auf der östlichen Seite des Registan steht die Sherdor Medrese. Obwohl sie wie die anderen Gebäude erscheint, wurde diese Koranschule etwa 200 Jahre später erbaut. Sie ist bekannt für die aufwendige Fließendekoration im zentralasiatischen Stil. Die Vorderseite beeindruckt mit einem großen Eingangsportal mit einem Spitzbogen.

Ab 19 Uhr findet im Innenhof eine traditionelle Musik- und Tanzshow statt. Während eine Band musiziert, wird gesungen und getanzt. In diesem wunderbaren Setting in der Sherdor Medrese wirkt die Aufführung noch anmutiger. 

Sherdor Medrese in Samarkand
Sherdor Medrese mit Einstrahlung der Morgensonne.

Ulug’bek Medrese  

Auf der linken Seite des Registan befindet sich die Ulug’bek (auch Ulugh Beg) Medrese. Sie galt im 15. Jahrhundert als eine der besten religiösen Hochschulen in der muslimischen Welt. Sie brachte viele bemerkenswerte Dichter und Philosophen hervor. Den Eingang bildet ein mächtiges Portal mit einem Hofeisenbogen. Darüber erkennst du Mosaike mit geometrischen Ornamenten. Den quadratischen Innenhof zieren 33 m hoch aufragende Minarette. Eine eigene Moschee im hinteren Teil der Medrese darf nicht fehlen.

Gehe bis zum gegenüberliegenden Ende des Hofes, um eine kleine versteckte Tür zu finden. Diese führt zu einer Treppe, auf der du in die zweite Etage des Gebäudes gelangst. Einerseits gibt es hier ein kleines Café, andererseits ist die Aussicht von oben absolut spektakulär. Du kannst den Innenhof und die Mauern der Medresse aus einer ganz anderen Perspektive betrachten.

Ulugh Beg oder Ulug’bek Koranschule
Innenhof der Ulugh Beg oder Ulug’bek Koranschule.

Gur-e-Amir-Mausoleum

Der Name bedeutet soviel wie »Grab des Fürsten«, gemeint ist damit das Grab von Timur, dem mächtigen Herrscher über große Teile von Zentralasien gegen Ende des 14. Jahrhunderts. Auch sein Enkel Ulugh Beg, ein anerkannter Astronom und Wissenschaftler, sowie weitere Familienangehörige sind im Gur-e-Amir-Mausoleum begraben. Ursprünglich war der Komplex als Koranschule gedacht und Timur wollte eigentlich in seiner Heimatstadt bestattet werden.

Durch ein monumentales Eingangsportal gelangst du in den Vorhof des Mausoleums. Zwei freistehende Minarette flankieren den Kuppelbau der Grabstätte, beide wunderschön mit Mosaiken geschmückt. Das Innere weist einen quadratischen Grundriss auf und wird durch seitliche Nischen ergänzt. Der Raum ist üppig verziert, mit goldenen und blauen Farbtönen. Es sieht einfach atemberaubend aus.

Islamische Architektur im Gur-Emir-Mausoleum
Islamische Architektur im Gur-Emir-Mausoleum.

Bibi-Chanum-Moschee

Eine weitere beeindruckende Sehenswürdigkeit in Samarkand ist die Bibi-Chanum-Moschee (geschrieben auch Bibi-Khanum, Bibi-Khanym oder Bibixonim) direkt vor dem Siab-Basar. Sie war eine der größten Moscheen in der islamischen Welt der damaligen Zeit und das Juwel des usbekischen Reiches. Sie bot Platz für bis zu 10’000 Gläubige, die durch die überweltliche Schönheit des Gebetshauses einen Vorgeschmack auf das Paradies erleben sollten.

Der mächtige Herrscher Timur (auch Tamerlan genannt) hatte ein riesiges Reich zwischen Syrien und Indien geschaffen. Mit dem Bau der Moschee wollte er seiner Hauptstadt Samarkand ein Wahrzeichen schenken und seine Macht, politischen Einfluss sowie religiöse Zugehörigkeit demonstrieren. Häufig mischte er sich in den Bauprozess ein. Wenn ihm das Gebaute nicht gefiel, musste es noch größer und prächtiger gestaltet werden.

Tragischerweise wurde die Freitagsmoschee durch das Erdbeben von 1897 in Schutt und Asche gelegt. Der Wiederaufbau begann in den 1970er Jahren unter der Herrschaft der Sowjets. Nach dem Fall der UdSSR unternahm Usbekistans erster Präsident große Anstrengungen, die Restaurierung von Denkmälern aus der Zeit Timurs voranzutreiben. Heute steht die Bibi-Khanum-Moschee wieder in voller Pracht und ist eines der zahlreichen mythischen Wunderwerke der islamischen Architektur.

Sehenswürdigkeit Bibi-Chanum-Moschee
Bibi-Chanum-Moschee ist eine der Sehenswürdigkeiten an der Seidenstrasse.

Auf dem Siab-Basar

Eine der spannendsten Aktivitäten in Samarkand ist ein Spaziergang über den Siab-Basar, den größten Markt der Stadt. Dieser Ort ist voller Farben und Gerüche. Perfekt, um einen Einblick in das lokale Leben zu erhalten. 

Stöbere auf dem Markt durch die Reihen von frischem Brot, Gewürzen, Obst und Gemüse. Etliche Verkäufer rufen potenziellen Kunden zu und bieten eine kleine Kostprobe ihrer Waren an. Es gibt auch verschiedene lokale Snacks wie Datteln und Halva, eine Süßigkeit, die an Nougat erinnert. Probiers aus.  

Der Siab-Basar ist hauptsächlich ein Lebensmittelmarkt für Einheimische. Wenn du auf der Suche nach dem perfekten Souvenir aus Usbekistan bist, gibt es neben der Markthalle mehrere kleine Geschäfte.

Gewürze auf dem Siab-Basar
Gewürze auf dem Siab-Basar.

Touren und Ausflüge


Hotels und Unterkünfte

  • Registan Hostel* Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Backpacker und Budget-Traveller, Schlafsäle mit 6er Zimmer, top Lage in unmittelbarer Nähe zum Registan-Platz
  • €€ Silk Road Empire Hotel* Lage direkt an einem Park, großzügig gestaltete Zimmer jedes mit einem individuellen Touch, kleine Ausstellung mit historischen Exponaten, ausgezeichnetes Frühstück, nur auf der Dachterrasse war Staff überfordert mit einer Bestellung von einigen Drinks
  • €€ East Star Hotel* Relativ neues und modernes Hotel, es glitzert und glänzt überall, Restaurant auf der Dachterrasse mit leckerer Cocktail-Bar, Lage jedoch nicht in unmittelbarer Nähe der Attraktionen
  • €€€ Continental Hotel Samarkand* Edles Hotel mit gehobenem Standard an guter Lage in Gehdistanz zum Registan-Platz, toller Pool ideal an heißen Tagen, großzügige Gestaltung der Zimmer
Schlafen, Unterkunft und Hotel in Samarkand
Schlafen im Zimmer im Silk Road Empire Hotel im Zentrum von Samarkand.

Anreise und Weiterreise mit dem Zug

Der Hauptbahnhof besteht aus einem eindrücklichen Gebäude, das wohl ebenfalls zu den architektonischen Sehenswürdigkeiten von Samarkand gezählt werden kann. Mit dem Hochgeschwindigkeitszug »Afrosiyob«, nach spanischer Talgo-Bauart, gelangst du mit dem flotten Tempo von gegen 250 km/h in die usbekische Hauptstadt Taschkent oder in die touristisch attraktive Stadt Buchara. Eine Sitzplatzreservation ist notwendig und sollte je nach Reisesaison frühzeitig gemacht werden.

Andere Züge sind langsamer, doch immer noch komfortabel und Sitzplätze können ebenfalls reserviert werden.

Anreise mit dem Zug unterwegs in Usbekistan
Mit dem Zug unterwegs in Usbekistan.

Usbekistans schönste Stadt

Viele architektonische und kulturelle Höhepunkte erwarten die Besucher entlang der Seidenstrasse. Samarkand ist dabei bestimmt ein Highlight. Doch finden wir, dass Buchara die schönste Stadt und das attraktivste Reiseziel in Usbekistan ist.


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Welt Explorer Team
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