Alhambra, Tapas, Flamenco – warum Granada eine Reise wert ist

Was wäre eine Reise durch Andalusien ohne den Besuch von Granada und seiner weltberühmten Alhambra? Die Paläste mit der Festung und Parkanlage thronen majestätisch über der Stadt, mit dem Gebirgszug der Sierra Nevada als wunderschöner Hintergrund. Ein Spaziergang durch das historische Stadtzentrum führt dich zu vielen lauschigen Plazas, im ganz in weiß gehaltenen Albaicin-Viertel findest du tolle Tapas-Bars, während aus den Höhlen von Sacromonte Flamenco-Rhythmen erklingen.

Magie des Weltkulturerbes Alhambra

Inmitten der Hügel von Granada thront die Alhambra, eine der eindrucksvollsten und meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Spaniens. Ihr Name stammt vom arabischen »Al-Ḥamrā«, was so viel wie »die Rote« bedeutet – ein Verweis auf den rötlichen Ton des ursprünglich verwendeten Lehms. Die Alhambra ist mehr als nur eine Burg oder ein Palast: Sie ist ein architektonisches Meisterwerk und ein Symbol für das Erbe der islamischen Kultur in Europa.

Eine Stadt in der Stadt

Die Alhambra wurde zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert unter der Dynastie der Nasriden errichtet, dem letzten muslimischen Königshaus auf der Iberischen Halbinsel. Was sie so einzigartig macht, ist ihre Struktur: Es handelt sich nicht um ein einzelnes Gebäude, sondern um eine komplexe Anlage aus Palästen, Innenhöfen, Festungsmauern und Gärten, die sich über ein ganzes Plateau erstrecken.

Dieser Fakt ist schon mal sehr interessant für uns. Haben wir doch schon so oft von der Alhambra gehört und eindrückliche Fotos gesehen, doch eigentlich ein falsches Bild im Kopf bekommen. Tatsächlich haben wir nämlich immer nur den Nasridenpalast gesehen. Doch die Alhambra ist viel mehr als ein einzelner Palast.

Hier eine Übersicht, der unterschiedlichen Bereiche der Alhambra:

  • Nasridenpaläste (Palacios Nazaries): Der bekannteste und wohl eindrucksvollste Teil der Anlage.
  • Alcazaba: Die militärische Festung, mit spektakulären Ausblicken auf Granada. Dies ist der älteste Teil der Alhambra.
  • Palast Karls V. (Palacio de Carlos V): Ein Renaissance-Palast aus dem 16. Jahrhundert, der später unter christlicher Herrschaft erbaut wurde.
  • Generalife-Gärten: Die Sommerresidenz der Nasridenkönige mit prachtvollen Gärten, Wasserläufen und Arkaden.

Also, nun schauen wir uns diese Highlights der Alhambra etwas genauer an.

Weltkulturerbe Alhambra in Granada Andalusien
Einfach nur eindrücklich: Weltkulturerbe Alhambra in Granada in der Region Andalusien.

Prachtvolle Nasridenpaläste

Mitten im Herzen der Alhambra liegen die Nasridenpaläste – das Juwel der maurischen Baukunst in Spanien. Sie waren der Wohn- und Regierungssitz der letzten muslimischen Herrscher auf der Iberischen Halbinsel, der Dynastie der Nasriden, und bestehen aus mehreren prachtvollen Bereichen, die sich harmonisch aneinanderreihen.

Obwohl es sich um drei verschiedene Paläste handelt, sind es architektonisch betrachtet nicht drei vollständig getrennte Gebäude, sondern drei Hauptbereiche innerhalb eines größeren, zusammenhängenden Palastkomplexes. Zwischen den einzelnen Bereichen gibt es Höfe, Tore, Durchgänge und Übergänge.

Obwohl die Paläste heute als eine Einheit erscheinen, wurden sie über mehrere Generationen hinweg erbaut und immer wieder verändert. Die Paläste hatten also vielfache Funktionen und stammen aus unterschiedlichen Epochen. Jeder Bereich wurde oft von einem anderen Sultan erweitert und spiegelt den Geschmack und die Macht seines Erbauers wider. Somit weisen die einzelnen Paläste eigene Stilelemente auf.

Der Rundgang beginnt im Palast Mexuar, der früher als Versammlungs- und Gerichtssaal diente. Von dort aus führt der Weg weiter in den Palast von Comares, wo einst der Sultan seine Gäste empfing. Besonders beeindruckend ist der große Botschaftersaal, dessen kunstvoll geschnitzte Holzdecke den Himmel symbolisieren soll.

Ein weiteres Highlight ist der Palast der Löwen mit seinem berühmten Löwenhof – einem von Säulen umgebenen Innenhof mit einem Brunnen, der von zwölf steinernen Löwen getragen wird. Hier befanden sich die privaten Gemächer der Königsfamilie. Die filigranen Stuckarbeiten, die geometrischen Muster und das raffinierte Spiel von Licht und Wasser machen diesen Ort zu einem Meisterwerk islamischer Architektur.

Nasridenpalast der Löwen Alhambra
Alhambra: Nasridenpalast der Löwen mit dem zentralen Löwenbrunnen im prachtvollen Säulenhof.

Militärische Festung Alcazaba

Die Alcazaba ist der älteste Teil der Alhambra und wirkt wie eine Zeitreise in die Welt der mittelalterlichen Festungen. Hoch oben auf dem Hügel thront sie über Granada und war einst das militärische Herz der gesamten Anlage. Von hier aus schützten die Nasridenherrscher ihre Paläste und konnten jeden Winkel der Stadt überblicken.

Dicke Mauern und wuchtige Türme lassen die einstige Bedeutung als Verteidigungsanlage spürbar werden. Besonders beeindruckend ist der Torre de la Vela, der höchste Wachturm. Wenn du die steile Treppe hinaufsteigst, wirst du mit einem atemberaubenden Blick auf Granada und die umliegende Sierra Nevada belohnt.

Militärische Festung Alcazaba in Granada
Die militärische Festung „Alcazaba“ diente der Verteidigung der Alhambra.

Palast von Kaiser Karl V.

Mitten in der maurischen Welt der Alhambra steht der Palast von Kaiser Karl V. Er ließ den Palast im 16. Jahrhundert bauen, nach der Eroberung Granadas, als Zeichen der neuen christlichen Macht. Geplant war er als neue königliche Residenz, doch vollendet wurde der Palast nie ganz.

Der quadratische Bau mit seinem riesigen runden Innenhof ist wohl einzigartig in ganz Europa und sieht so überhaupt nicht nach einem Palast aus. Wenn man hineingeht, steht man plötzlich in einem perfekten Kreis aus zwei übereinanderliegenden Säulengängen. Diesen Innenhof finden wir sehr beeindruckend, doch wirkt das Bauwerk fast schon kühl und ausdruckslos, im Vergleich zur filigranen maurischen Architektur nebenan in den Nasridenpalästen.

Heute beherbergt das Gebäude zwei Museen: das Alhambra-Museum mit historischen Ausstellungsstücken und ein Kunstmuseum (Museo de Bellas Artes de Granada).

Palast Palacio Carlos V. in der Alhambra
Der charakteristische runde Innenhof im Palast Palacio Carlos V.

Generalife-Gärten

Als letzten Programmpunkt der Alhambra sehen wir uns die Parkanlage Generalife an. Sie befindet sich nur wenige Gehminuten von den Nasridenpalästen entfernt. Der Name »Generalife« stammt vermutlich vom Arabischen Jannat al-‘Arīf, was so viel bedeutet wie »Garten des Architekten« oder »der erhabene Garten«. Die weitläufige Parkanlage gehört zum ehemaligen Sommerpalast der Nasriden.

Der Weg führt durch duftende Alleen, Zypressen und Rosenbüsche, vorbei an Wasserbecken und plätschernden Kanälen. Überall hörst du das leise Fließen des Wassers, scheint ein zentrales Element der islamischen Gartenkunst zu sein. Besonders schön ist der Patio de la Acequia, ein langgestreckter Innenhof mit Wasserläufen, Springbrunnen und üppiger Vegetation.

Wenn du auf die obere Terrasse steigst, erhältst du einen traumhaften Panoramablick über Granada und den ganzen Komplex der Alhambra.

Sommerpalast Generalife Alhambra
Sommerpalast Generalife mit den prächtigen Gärten und Parkanlagen.

Lohnt sich eine Führung durch die Alhambra?

Die Alhambra ist mehr als schöne Bauwerke und Landschaftsarchitektur.  Das Highlight in Granada sie ist ein geschichtsträchtiges Konstrukt aus Symbolik, Poesie, Politik und Kunst. Wer einfach nur durchläuft, sieht zwar beeindruckende Räume und Gärten, aber ohne Hintergrundwissen verpasst man viele der faszinierendsten Details.

Ein weiterer Vorteil ist die Beschaffung des Tickets. Bei der Buchung einer Tour profitierst du vom inkludierten Eintritt und dem Know-How eines erfahrenen Guides. Buchen kannst du eine Führung ganz unkompliziert über GetYourGuide*

Wir empfehlen dir deshalb einen Rundgang mit Führung. Die Geschichte ist wirklich bemerkenswert und verleiht deinem Besuch so viel mehr Kontext und Bedeutung, als wenn du ziellos umherwanderst. Wir haben die Tour über GetYourGuide gebucht* … und waren sehr zufrieden mit dem Service. Der Führer hat uns mit seiner authentischen Begeisterung für »seine Alhambra« geradewegs angesteckt. Nach der Tour haben wir uns zusätzlich Zeit genommen, einige Attraktionen auf eigene Faust zu erkunden.

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Besucherinformationen und Tipps

Die Alhambra wurde bereits 1984 zum Weltkulturerbe erklärt, gemeinsam mit dem maurischen Viertel Albaicin, das gegenüber liegt. Das Monument zählt zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Andalusien und im Reiseland Spanien. Hier findest du die wichtigsten Informationen und Tipps für deinen Besuch.

Tickets

Die Alhambra ist eine der beliebtesten Attraktionen in ganz Spanien. Tickets sind oft Wochen im Voraus ausverkauft. Wenn du dieses architektonische Wunder in Granada besuchen möchtest, solltest dich also rechtzeitig um Eintrittskarten kümmern.

Kaufe die Tickets online über die offizielle Website der Alhambra, Ticketart »Alhambra-General«: alhambra-patronato.es

Dabei kannst du die gewünschte Besuchszeit der Nasridenpaläste auswählen. Da solltest du dann auch unbedingt pünktlich sein, sonst wird dir der Zutritt allenfalls verwehrt. Die anderen Attraktionen wie Alcazaba, Palast Karl V. und die Generalife-Gärten kannst du unabhängig von der gewählten Uhrzeit besichtigen.

Alternativ übernimmt auch GetYourGuide das Ticketing* Da kannst du mit deinem gewohnten Login unkompliziert die Eintritte online besorgen… aber eben, auch hier frühzeitig angehen.

Beim Buchungsprozess musst du deine Reisepassnummer oder ID-Nummer angeben. Nimm das offizielle Dokument dann unbedingt mit für die Besichtigung, es wird zusammen mit dem Ticket kontrolliert.

Besucherinformationen und Tipps zur Alhambra
Informationen und Tipps für deinen Besuch der Alhambra.
Eintrittspreise
  • 22 EUR für Erwachsene,
  • 15 EUR für Jugendliche 12 bis 15 Jahre
  • Freier Zutritt für jüngere Kinder

Das »Alhambra-General« Ticket gewährt Zutritt zur ganzen Anlage. Dazu gibt es reduzierte Preise, wenn du beispielsweise die Nasridenpaläste nicht besuchen möchtest, was wir aber keinesfalls machen würden. Eine interessante Option könnte noch der nächtliche Besuch sein.

Öffnungszeiten
  • Nebensaison (15.10. – 31.03.): 08:30 – 18:00 Uhr
  • Sommersaison (01.04. – 14.10.): 08:30 – 20:00 Uhr

Öffnungszeiten können ändern, prüfe vor deinem Besuch besser die offizielle Website

Beste Besuchszeit

Vermeide nach Möglichkeit die Hochsaison im Sommer. Wir empfehlen die Besichtigung frühmorgens zu starten oder am späten Nachmittag, um den Touristenmassen zu entgehen. Wir waren wirklich bei der Öffnung um 8:30 Uhr in der Anlage und konnten zumindest die Alcazaba fast alleine erkunden.

Wie viel Zeit braucht man für die Besichtigung?

Die Alhambra ist größer als viele denken. Wie erwähnt, ist es kein einzelner Palast, sondern eine weitläufige Anlage mit mehreren Höhepunkten. Deshalb solltest du genug Zeit mitbringen.

Plane für die gesamte Anlage mindestens 3 bis 4 Stunden ein. Besser sogar noch mehr Zeit, je nach Interesse der geschichtlichen Hintergründe und der Fotostopps. Wir haben rund 5 Stunden in der Alhambra verbracht.

Islamische Architektur im Nasridenpalast
Islamische Architektur im Nasridenpalast.

Wie kommt man zur Alhambra?

Zu Fuß

Unternimm einen wunderschönen Spaziergang hoch zur Alhambra, in 20–30 Minuten bist du dort. Vom Stadtzentrum steuerst du zuerst die Plaza Nueva an. Nun nimmst du die Cuesta de Gomérez und beginnst den Anstieg auf den Hügel. Sobald du die letzten Häuser hinter dir gelassen hast, beim Stadttor Puerta de las Granadas, solltest du dich bei der V-Kreuzung unbedingt links halten, weg von der Straße auf den Fußgängerweg. Der Weg führt durch den Wald aufwärts, bis du wieder auf die Fahrstraße triffst. Hier machst du eine 180°-Drehung und bleibst auf einem Spazierweg. Bei der mächtigen Puerta de la Justicia betrittst du die Alhambra. Das Ticket will hier noch niemand sehen, marschiere einfach weiter hoch, bis du mitten in der Anlage stehst.

Mit dem Bus

Die städtischen Minibuslinien C30 und C32 fahren regelmäßig vom Stadtzentrum hoch zur Alhambra. Sie sind klein und wendig, ideal für die engen Gassen. Dafür ist das Sitzplatzangebot limitiert.

  • Abfahrtsorte: Plaza Isabel la Católica, Gran Vía oder Plaza Nueva.
  • Kosten: EUR 1.40
  • Fahrzeit: ca. 10 Minuten vom Zentrum kommend
  • Fahrziel: Alhambra–Generalife 2, direkt beim Eingang
Mit eigenem Auto

Privatfahrzeuge dürfen nicht direkt in die Anlage fahren. Es gibt jedoch einen großen offiziellen Parkplatz oberhalb der Alhambra, nahe dem Eingang. Von dort sind es ca. 5–10 Minuten zu Fuß zum Eingang. Die Parkplatzgebühr beträgt ca. 2–3 EUR pro Stunde.

Falls du in einem Hotel in Granada übernachtest, empfehlen wir dir dein Auto dort parktiert zu lassen und den Weg zur Alhambra zu Fuß zu unternehmen, den Bus zu nehmen oder auch ein Taxi zu benützen.

Palast Palacio del Partal und Torre de las Damas
Magisches Spiegelbild des Palacio del Partal im östlichen Teil der Alhambra.

Granadas Stadtviertel und ihre Attraktionen

Granadas Altstadt

Zentraler Punkt der Altstadt ist die Plaza Nueva, der älteste Platz von Granada. Von hier erreichst du viele der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten, wie etwa die Alhambra, die majestätisch über der Stadt thront, oder die Kathedrale von Granada, ein Meisterwerk der spanischen Renaissance mit beeindruckender Fassade und goldgeschmücktem Inneren. Gleich daneben liegt die Capilla Real, in der die Katholischen Könige Isabella und Ferdinand begraben sind, ein Ort von enormer historischer Bedeutung für Spanien.

Rund um die Kathedrale ziehen sich charmante Fußgängerzonen mit kleinen Boutiquen, Tapas-Bars und traditionellen Geschäften durch das Zentrum. Besonders die Gassen rund um die Calle Reyes Católicos und die Calle Mesones laden zum Bummeln ein.

Wir haben noch einen Spaziergang entlang der hübschen Allee »Carrera de la Virgen« bis an den Fluss Genil unternommen. Der Wasserlauf ist in der sommerlichen Trockenzeit zwar mehr ein Rinnsal und die Brücke »Puente Romano« weist nicht im Geringsten Ähnlichkeit mit der römischen Brücke in Cordoba auf, doch tut etwas Abstand vom Trubel in der Altstadt und bei den touristischen Hotspots ganz gut.

Kathedrale in Granadas Altstadt
Kathedrale in Granadas Altstadt

Albaicin-Viertel – Granadas maurisches Herz

Als wir durch die engen, verwinkelten Gassen des Albaicin schlendern, fühlen wir uns ein bisschen wie in Marrakesch. Die maurischen Einflüsse in Granada stammen direkt aus Nordafrika. Schließlich wurde Andalusien fast 800 Jahre lang von muslimischen Dynastien regiert, die unter anderem aus dem heutigen Marokko stammten.

Es herrscht eine traditionelle Bauweise vor, mit weiß gekalkten Mauern und Innenhöfen, mit ruhigen Patios hinter schlichten Fassaden. Man sieht arabische Ornamente, geometrische Muster, filigrane Steinmetzarbeiten und Bögen. In den Shops, Handwerksläden und Imbissbuden wird arabisch gesprochen. In den Teestuben riecht es nach Minze, Zimt und Jasmin, wie in einem Souk. Die Straßen sind oft so schmal, dass kaum ein Auto hindurchpasst. Die weiß getünchten Gebäude und die überall blühenden Blumen sind einfach wunderschön.

Kein Wunder also, dass Albaicin zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, zusammen mit der Alhambra. Wenn du Granada besucht, solltest du dir unbedingt Zeit nehmen, diesen besonderen Stadtteil zu entdecken. Am besten zu Fuß, ganz ohne Plan, einfach treiben lassen. Oder du schließt dich einem geführten Spaziergang an* und entdeckst gänzlich neue Ecken und unbekannte Winkel des Viertels.

Das historische Stadtzentrum geht nahtlos ins Stadtviertel Albaicin über. Es liegt auf einem Hügel direkt gegenüber der berühmten Alhambra. Es gibt viele Stufen, sei also gewarnt, du wirst ins Schwitzen kommen. Dafür befinden sich hier etliche Miradores, also Aussichtspunkte mit einem unvergesslichen Blick auf die Alhambra. Besonders beliebt ist der Mirador de San Nicolás.

Stadtviertel Albaicin in Granada
Die weisse Farbe dominiert und bunte Blumen geben einen wirkungsvollen Farbtupfer im Stadtviertel Albaicin.

Mirador de San Nicolás – beliebter Aussichtspunkt auf die Alhambra

Der Mirador de San Nicolas ist einer dieser magischen Orte, die man nie vergisst. Hoch oben im maurischen Viertel Albaicin gelegen, bietet dieser Aussichtspunkt einen beeindruckenden Blick auf die Alhambra, die majestätisch auf einem gegenüberliegenden Hügel thront. Dazu die (schneebedeckte) Sierra Nevada im Hintergrund.

Besonders am späten Nachmittag und zum Sonnenuntergang wird es hier richtig stimmungsvoll. Während die letzten Sonnenstrahlen die Mauern der Alhambra in warmem Licht beleuchten, spielen Straßenmusiker auf und ein spontaner Chor bildet sich.

Wer mag, kann den Aussichtspunkt zu Fuß vom Stadtzentrum aus erreichen. Der Weg ist zwar etwas steil, aber wunderschön und du lernst gleich das Stadtviertel Albaicin kennen.

Obwohl der Mirador de San Nicolas der beliebteste Aussichtspunkt ist, stammen die besten Panoramafotos der Alhambra nicht von hier. Entweder stören andere Touristen deine Fotoskills oder die Hausmauern vor dir sind zu dominant. Unser Tipp ist der Mirador entlang der Vereda de Enmedio. Wir finden den Ausblick schöner, es ist viel entspannter und es herrscht weniger Trubel. Der Aussichtspunkt befindet sich weiter östlich von San Nicolas, am Hang des Stadtviertels Sacromonte.

Aussichtspunkt und Mirador San Nicolas und Alhambra
Aussichtspunkt auf die Alhambra unweit des Mirador San Nicolas im Stadtviertel Albaicin und Sacromonte.

Sacromonte – das Viertel der Höhlen und des Flamenco

Hoch oben auf einem Hügel am Rand von Granada liegt Sacromonte, eines der ungewöhnlichsten und faszinierendsten Viertel der Stadt. Bekannt ist es vor allem für seine weißen Höhlenwohnungen, die tief in den weichen Felsen gegraben wurden und für seine enge Verbindung zum Flamenco.

Hier lebten über Jahrhunderte hinweg die Gitanos, eine Gemeinschaft mit Roma-Wurzeln, die nach der Reconquista in Granada sesshaft wurde. Sie schufen sich in den Höhlen des Sacromonte nicht nur ein Zuhause, sondern auch einen ganz eigenen Lebensstil voller Musik, Tanz und Tradition. In den warmen Nächten hallt noch heute der Klang der Zambra, einer besonders gefühlvollen Form des Flamenco, durch die engen Gassen.

Ein Spaziergang durch Sacromonte lässt sich gut mit dem Besuch im Albaicin-Viertel kombinieren. An vielen Stellen bietet sich ein spektakulärer Blick auf die gegenüberliegende Alhambra und die Altstadt von Granada. Ein weiteres Highlight ist das Museo Cuevas del Sacromonte. Hier erfährst du, wie die Menschen früher in den Höhlen lebten, arbeiteten und feierten. Ganz oben im Viertel thront die Abadía del Sacromonte, ein Kloster mit schöner Aussicht und viel Geschichte.

Auch wenn du bereits eine Flamenco-Show in einer anderen Stadt in Andalusien gesehen haben solltest, ist das Ambiente und der Stil hier in Granada nochmals ganz eigen. Die Aufführung in einer Höhle in Sacromonte macht das Erlebnis noch eindrücklicher. Über GetYourGuide kannst du dir ein Ticket für eine Aufführung sichern*

Flamenco-Show in Granada
Erlebe die andalusische Kultur: Flamenco-Show in Granada.

Lokale Tradition der Tapas

Tapas sind in ganz Spanien beliebt, aber in Granada haben sie eine ganz besondere Bedeutung. Granada ist eine der wenigen Städte in Spanien, in der du zu jedem Getränk automatisch eine Tapa kostenlos bekommst. Du bestellst beispielsweise ein Glas Wein und bekommst also ein kleines Gericht dazu, etwa Albóndigas (Fleischbällchen), Chorizo al Vino (Paprikawurst in Rotweinsauce), Patatas Bravas (frittierte Kartoffelwürfel mit pikanter Sauce) oder Berenjenas con Miel (frittierte Auberginenscheiben mit Zuckerrohrhonig).

Die Tapas scheinen oft reichhaltiger und kreativer als anderswo, manchmal sind sie fast kleine Hauptgerichte. Von traditionell andalusisch bis modern ist alles dabei und einfach nur lecker. Dies macht Granada zu einer Art spanischer Hauptstadt der Tapas.

In Granada ist Tapas essen ein Ritual: Man geht von Bar zu Bar, bestellt jeweils ein Getränk, bekommt eine neue Tapa und verbringt so einen ganzen Abend im Gespräch, auf den Straßen oder an der Bar. Es geht nicht nur ums Essen, sondern ums Zusammensein und Genießen, ganz entspannt und ohne viel Geld auszugeben.

Wenn du durch die Altstadt und das Viertel Albaicin spazierst, findest du ganz viele Tapas-Bars und kannst dich auf die Spuren der kulinarischen Highlights von Granada begeben.

Essen Tapas-Bar und Restaurant in Albaicin
In einer Tapas-Bar und Restaurant essen im Stadtviertel Albaicin.

Reiseinformationen und Reisetipps

Anreise und Weiterreise

Flugzeug und Flughafen

Granada hat einen kleinen Flughafen: Aeropuerto Federico García Lorca de Granada-Jaén (GRX). Dieser liegt ca. 20 Minuten vom Stadtzentrum entfernt. Internationale Flüge sind selten, man muss jeweils in einer spanischen Metropole wie Madrid oder Barcelona umsteigen.

Alternativ kannst du nach Malaga fliegen und von dort mit dem Zug, Bus oder Mietwagen nach Granada fahren.

Zug und Bahnhof

Der Bahnhof von Granada (Estación de Tren de Granada) liegt nordwestlich des Stadtzentrums. Mit dem Hochgeschwindigkeitszug AVE dauert die Reise zwischen Madrid und Granada ca. 3.5 – 4 Stunden. Die Fahrzeit nach Cordoba beträgt rund 1.5 Stunden, nach Sevilla braucht man ca. 3 Stunden und nach Malaga ca. 2 Stunden.

Panoramablick mit Generalife Garten und Park
Panoramablick mit dem Generalife Garten und Park.

Hotels und Unterkünfte

In Granada sind die Unterkünfte kostengünstiger und weisen ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis auf als beispielsweise in Sevilla oder entlang der andalusischen Küste, entlang der Costa del Sol.

  • Budget | Toc Hostel Granada*
    Das moderne TOC Hostel Granada liegt im historischen Zentrum. Das Hostel bietet komfortable Privatzimmer und Schlafsäle mit eigenem Bad, Bar & Restaurant, sowie eine Gemeinschaftsküche.
  • Mittelklasse | Hotel Boutique Párraga Siete*
    Wir haben bei unserem letzten Aufenthalt das Boutique-Hotel Párraga Siete gebucht. Für 55 Euro haben wir ein wunderbares Zimmer bekommen, mitten im historischen Zentrum von Granada.
  • Obere Mittelklasse | Hotel Barceló Carmen Granada*
    Beim eleganten 4‑Sterne-Hotel Barceló Carmen Granada ist das Highlight die Rooftop‑Terrasse mit Außenpool und Bar. Von hier genießt du einen spektakulären Blick auf die Alhambra und die Sierra Nevada.
Alhambra Garten und Park
Symmetrisch angeordneter Innenhof der Nasridenpaläste.

Touren und Ausflüge

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Reiseziele in Andalusien


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